Schachfreunde Lieme e.V.

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Acht Liemer unter Weltklassespielern
Die fünfte und sechste Runde der zweiten Bundesliga führte die Schachfreunde nach Düsseldorf. Bereits vor dem Spiel gegen Aachen wartete das erste Highlight auf uns: Neben den "erwarteten" Topspielern der stärksten Vereinsmannschaft der Welt (Düsseldorfer SK) wurde schnell ein gewisser Ding Liren und Fabiano Caruana unter den Zuschauern erspäht. Es wurde zwar nicht direkt aufgeklärt in welcher Rolle der Weltmeister und die aktuelle Nummer 2 der Welt zu Besuch waren, aber es wurde spekuliert, dass Düsseldorf schon weitere Verstärkungen für die (wahrscheinlich) bevorstehende Bundesligasaison plant. Zum jetzigen Stand kann sich Baden-Baden also warm anziehen! Der Kampf gegen Aachen begann dafür reichlich unspektakulär: Nach nur wenigen Zügen fanden Arnold und sein Gegner eine Zugwiederholung, sodass schnell der erste halbe Punkt verbucht wurde. Auch Andy konnte mit Schwarz bequem ausgleichen, sodass es nach Vereinfachungen zu einer weiteren Punkteteilung kam. Robin erreichte gegen GM Galyas eine recht aussichtsreiche Stellung, wählte allerdings eine konkrete Fortsetzung, die nur im Remis mündete. Leider mussten dann Rene gegen seinen großmeisterlichen Gegner nach einem Qualitätsverlust und Captain Andre in einem scharfen Sizilianer die Waffen strecken. Trotzdem bestand zu dem Zeitpunkt realistische Hoffnung auf den ersten Punktgewinn: Tristan konnte durch eine kleine Kombination ein gewonnenes Endspiel erreichen, was er auch kurz darauf gewann, während Matthias über einen ganzen Mehrturm verfügte. Sein Gegner verteidigte sich allerdings zäh und Matthias versuchte mit einem interessanten Damenopfer das Gegenspiel zu eliminieren. Leider hatte dies nicht den erhofften Effekt und Matthias konnte das Dauerschach nicht mehr vermeiden. Beim Stand vom 4:3 war der Kampf damit praktisch entschieden. Als Letztes kämpfte Anastasia noch lange um einen halben Punkt, musste sich letzenendes aber doch den aktiveren weißen Figuren geschlagen geben. Obwohl der Kampf mit 5:3 gegen uns endete macht er doch Mut für kommende Spiele, denn zwischendurch wirkte ein Punktgewinn in greifbarer Nähe. Am Sonntag sollte es dann zum Duell mit den Düsseldorfern kommen. Diese hatten zuvor im Parallelspiel Bremen mit 6,5:1,5 geschlagen und hatten mit unter anderem Gukesh, Dominguez, Erigaisi, van Foreest und Esipenko ein echtes Starensemble aufgeboten. Voller Vorfreude machten wir uns an die bevorstehenden Aufgaben. Diese wurde allerdings zumindest bei Andy, Robin und Tristan schnell gebremst. Andy (gegen Jorden van Foreest) und Robin (gegen Arjun Erigaisi) erhielten eine Lehrstunde in Eröffnungstheorie, die sie jeweils einen Punkt kostete. Tristan (gegen Gukesh) hingegen erreichte mit Schwarz eine recht passable Stellung ausgangs der Eröffnung und "fand" dann ein Figurenopfer, welches er als "interessant" und "unklar" einschätzte. Dem verwirrten Blick seines Gegenübers entnahm er allerdings, dass dieser das Opfer einfach als "glatt verloren" einschätzte und musste dieser Sichtweise bald zustimmen. Interessanter gestaltete sich da die Partie von Matthias (gegen Felix Levin). Mit Schwarz stand er schnell unter etwas positionellem Druck, gegen den er sich zu erwehren versuchte. Nach einiger Zeit wurde der Druck dann allerdings zu viel und Matthias musste sich geschlagen geben. Auch Andre (gegen Victor Bologan) erreichte eine zweischneidige Stellung mit beiderseitigen Chancen. Mutig steckte er einen Bauern ins Geschäft um die Stellung für sein Läuferpaar zu öffnen. Sein Gegner verteidigte sich jedoch geschickt und konnte den ganzen Punkt einfahren. Die verbleibenden drei Partien von Anastasia. Arnold und Rene waren allesamt echte Kampfpartien. Anastasia (gegen Christian Braun) landete in einem etwas schlechteren Endspiel, das aber realistische Remischancen zu bieten schien. Nachdem es dem Gegner gelang mit seinem Turm zu infiltrieren war dann jedoch die Verteidigung gebrochen. Dramatisch ging es bei Arnold (gegen Andrey Esipenko) zu: In einer hochkomplizierten Partie mussten zwischendurch sogar die Züge rekonstruiert werden um herauszufinden, ob der 40. Zug schon erreicht wurde. Während Arnold diese Auseinandersetzung für sich entscheiden konnte, landete er in der Partie in einem schwierigen Endspiel, welches auch nach Erreichen der Zeitkontrolle nicht zu halten war. Den wohl härtesten Fight lieferte Rene. Am zweiten Brett wartete auf ihn mit Leinier Dominguez die derzeitige Nr. 10 der Weltrangliste. In einem komplizierten Mittelspiel wirkten die Chancen bis zur Zeitkontrolle sehr ausgeglichen verteilt und es wurde von den Zuschauern schon auf den ersten halben Punkt spekuliert. Das Ende der Partie konnte vom Autor dieser Zeilen leider nicht verfolgt werden, allerdings konnte sich der Großmeister nach langem Kampf wohl durchsetzen. Obwohl der Kampf mit einem ernüchterndem Ergebnis (0:8) zu Ende ging überwiegt nach wie vor die Freude über die Gelegenheit sich mit solchen Weltklassespielern messen zu können. Dies wird sicherlich ein Mannschaftskampf sein an den sich alle Spieler und mitgereisten Zuschauer noch lange gerne zurückerinnern werden!
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Mittwoch, den  07.02.2024, 21:09 UhrGeschrieben von: Tristan