Der dritte Doppelspieltag führte die erste Mannschaft ins karnevalistische Köln. So herzlich warm die Rheinländer sind, so kalt war der Spielort selbst. Selbst unter Einsatz aller Heizkörper wollte sich der sonst taugliche Spielsaal nicht aufwärmen, sodass nicht wenige Kämpfer in Jacken am Brett saßen und ein frostiges Bild abgaben. Zum Spielgeschehen selbst: Gegen die Zweitvertretung des Aachener SV wollten wir unbedingt wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln - und so ging es auch gut los. Tristan kassierte schnell einen auf Abwege geratenen Läufer im Tausch eines Turms und dem Gewinn einer weiteren Leichtfigur. Das gewonnene Material wurde sicher in einen vollen Punkt umgewandelt. In Anbetracht der vielen guten Liemer Stellungen gab Arnold seine Stellung Remis. Teamkapitän André spielte eine hervorragende Partie, erzielte Vorteile im Zentrum und am Königsflügel und kombinierte sich folgend durch die weißen Reihen zum vollen Punkt. Robin hatte eine komplexe Partie, in der er etwas glücklich Fortschritte erzielen und durch hohe Aktivität der Dame ordentlich Druck ausüben konnte. Durch präzise Züge konnte Material gewonnen und verwertet werden. Marvin geriet schon in der Eröffnung unter Druck, verteidigte sich aber umsichtig. Das dargebotene Material sammelte er dabei sorgfältig ein. In einem komplizierten Turmendspiel schwang sich sein Freibauer schon bis auf die zweite Reihe vor, aber der weiße Turm ärgerte unnachgiebig. Eine Gewinnmöglichkeit verpassend und durch einige Ungenauigkeiten Marvins konnte sich der Aachener tatsächlich noch retten. Aus den letzten drei Partien sollte noch ein halber Punkt für den Mannschaftserfolg erzielt werden, aber das schien gar nicht so einfach: Die gute und mutig agierende Anastasia litt leider im Laufe ihrer Partie unter einem schlechten weißfeldrigen Läufer und wurde nach und nach zusammen gedrückt. Materialverlust und baldige Aufgabe waren die Folge. Jan kam sehr gut aus der Eröffnung, konnte das Läuferpaar aber nicht zur Geltung bringen, sodass er es halbierte. Im Endspiel suchte er dann Spiel gegen die schwarzen Königsflügelbauern, aber Schwarz war zu schnell am eigenen König dran. Schöne potenzielle Mattbilder erfreuten die Zuschauer. Andy investierte massig Zeit in der Eröffung - mit Erfolg, denn im Mittelspiel konnte er sich über keinerlei Probleme beklagen. Eine unvorsichtige Abwicklung gepaart mit Zeitnot brachte ihn allerdings in Schwierigkeiten. Mittels eines Bauernopfers konnte er in ein Turmendspiel mit einiger Remistendenz abwickeln, das aber einiger Genauigkeit bedurfte. Unter anhaltender Zeitnot konnte er nicht mehr genau genug spielen, sodass der Kampf tatsächlich 4-4 ausging.
Am folgenden Sonntag, gestärkt durch eine ordentliche Mütze voll Schlaf und leckeren Speisen am Abend zuvor und am morgen (Dank an Oliver, der eine tolle Unterkunft gefunden hat!), wollten wir mindestens einen Mannschaftspunkt gegen den Gastgeber KKS holen. Im mittlerweile akzeptabel aufgewärmten Spielsaal sammelte Andy gegen einen der beiden IMs den ersten halben Punkt in einer blutarmen Eröffnung ein. Die Blechtrommel stellt in der Endstellung allerdings fest: Vorteil für Weiß! Nur wenig später gab Marvin seine Partie auf. Früh geriet er unter Druck und traf ungünstige Entscheidungen, die sein Gegner eiskalt ausnutzte. Holger, der für Anastasia einsprang, spielte solide und geriet nie in Verlustgefahr. Der Kölner machte es ihm allerdings gleich, sodass ein Remis die logische Folge war. Jan und Arnold mussten für ihre halben Zähler leiden. Beide gerieten unter Druck, hielten diesem aber mit kühlem Kopf stand. Robin "widerlegte" erneut den Zug ...f5 auf eindrucksvolle Weise. Schon in der Eröffnung sicherte er sich Vorteile, vergrößerte diesen durch energisches Spiel. Just in dem Moment, wo er hätte einfach hätte gewinnen können, ließ er Schwarz entwischen. Der Kölner hatte aber mit Zeitdruck zu kämpfen, sodass die Verteidigung doppelt schwer war. Robin konnte den Kölner Monarchen nach h4 treiben und zwang Schwarz durch den Zug Kh2 zur Aufgabe. Eine fantastische Schlussstellung! Damit ist Robin übrigens mit 6,5 aus 7 unser absoluter Topscorer. Nun lag es an André und Tristan für zählbares zu sorgen. Tristan gestaltete seine Partie höchst interessant, fand aber wohl nicht den richtigen Plan. Ein weißer Freibauer machte ihm Ärger. Als dieser durch seinen Läufer geschlagen wurde, machte dieser ihm nun Sorgen, da er drohte gefangen zu werden. Unter Einsatz eines Bauernopfers konnte er diesen zwar retten, der Materialnachteil war aber zu groß, sodass unsere Hoffnungen auf ein erneutes 4-4 bei André lagen: Die Eröffnng war für Zuschauer undruchsichtig, allerlei Drohungen und Gegendrohungen wollten beachtet werden. Als sich der Staub legte, entstand ein Mittelspiel mit genügend Ungleichgewichten. Leider ist dem Schreiber dieser Zeilen nicht ganz klar, wie das folgende remisliche Turmendspiel entstand, dieses war aber nicht zu gewinnen. In Zeitnot und nach über 5 Stunden Spielzeit verlor André jedoch noch. Mit 4 MP stehen wir momentan auf dem ersten Abstiegsplatz und müssen dringend Punkten. Die nächste Chance dazu haben wir am 05.04.25 in Essen gegen Mülheim Nord II.
|