Zum ersten Saisonspiel der neuen Spielzeit reisten wir zum Reisepartner nach Münster. Unser ambitionierter Neuzugang Jan Helmer verstärkt uns ab dieser Saison, allerdings müssen wir auf Matthias Krallmann (kurzfristiger Wechsel nach Lippstadt) und René Wittke (Sabbatjahr in unserer 3.) verzichten. Außerdem fehlte Tristan Corona-bedingt. Auch Münsters Team wurde durcheinander gewürfelt. Neben einigen Vereinswechseln fehlten gleich drei Spieler, sodass wir tatsächlich (zum ersten mal) als leichter Favorit in einen Oberliga-Kampf gingen (Statistiker vor!). Das dies nichts zu bedeuten hat, wissen sicherlich alle aufmerksamen Leser*innen und Sympathisant*innen. Oliver, neu in der Mannschaft, spielte seine Eröffnung solide und das entstandene Mittelspiel sicher und konnte so den ersten halben Zähler der Saison einfahren. Andrés Stellung war kurz vor dem erreichen des Mittelspiels reichhaltig, aber beide Spieler zogen eine Punkteteilung vor. Anastasia, unsere Dauerbrennerin aus der letzten Saison, fand sich in einer sehr verwickelten Stellung, in der Weiß aufgrund der höheren Aktivität das einfachere Spiel haben sollte. Günstig wurde getauscht, sodass ein Endspiel Springer gegen Liemer Läufer entstehen sollte, das sich im Laufe der Partie als zu gut für die Springerseite herausstellte. Arnold spielte eine grundsolide Partie: Die italienischen Stellungsbilder wurden ausreichend verstanden, sodass sich eine leichte Liemer Initiative anbahnte, die der Münsteraner zu ersticken wusste. Punkteteilung war die logische Folge. Robin, glücklich über die ungewohnten weißen Steine, sah sich mit der holländischen Verteidigung konfrontiert. Der Schreiber dieser Zeilen kann kaum sagen, ob die Behandlung der Stellung ge- oder misslungen war. Ein an Luftnot leidender Läufer auf h2 bereitete durchaus Kopfzerbrechen. Robin behielt Übersicht, beschäftigte seinen Gegenüber links, rechts und manchmal in der Mitte. Als sich der Staub legte, wurde zur Liemer Freude die Hand gereicht. Neuzugang Jan wirkte Ausgangs der Eröffnung zuversichtlich. Das Läuferpaar sollte die Bauernstruktur und den Raumnachteil kompensieren. Vielleicht spielte er etwas zu sorglos, denn Weiß konnte plötzlich günstig am Königsflügel angreifen. Ein kurzfristiges Bauernopfer konnte mit Zinseszinsen in einen weiteren Münsteraner Punkt umgewandelt werden. Dirk, für Tristan eingesprungen, zeigte eine konzeptuell ansprechende Partie. Mit viel Geschick ergatterte er eine Mehrfigur, die er dann mit starker Technik zum Sieg führte. Andy, mit ungewohnter Eröffnung, aber ausreichend Halbwissen konnte eine Ungenauigkeit des jungen Münsteraners nutzen, um die Bauernstruktur zu seinem Vorteil zu verändern. Schwarz beugte sich seinem Schicksal aber keineswegs. In Liemer Zeitnot konnte er günstig die Damen tauschen, sodass ein Endspiel gleichfarbiger Läufer entstand, das nicht zu verlieren war. Mit kühlem Kopf verteidigte sich Schwarz bis in den 91. Zug und ließ sich nicht lumpen. In der Gesamtabrechnung ein gerechtes, wenn auch etwas enttäuschendes 4:4. Weiter geht es dann am 09. und 10.11. in Porz gegen Godesberg und die Zweitvertretung vom Gastgeber.
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